Aller Anfang ist schwer

 

Manchmal ist die Entscheidung, die Kinder, nicht zur Schule zu schicken, mit einem anfänglichen Hürdenlauf verbunden.

Die Kinder sind nun zu Hause - was soll ich denn mit ihnen machen?
Wie soll ich meinen Tag gestalten?
Macht man einen Stundenplan wie in der Volkschule?
Was ist besser:  Homeschoolen oder Freilernen zu lassen?

Schwierigen Situationen begegnen:

  • Kinder, die zuvor in der Volksschule waren und nun in die Heimschule gehen.
  • Familien, die in einen andern Kanton ziehen.
  • Familien, die vom Ausland in die CH kommen.
  • Auslandschweizer

 

 

Wenn ein Kind bereits in die Volkschule gegangen ist, man sich dann entscheidet, das Kind oder die Kinder aus irgendwelchen Gründen aus der Schule zu nehmen, ist das für alle Beteiligten eine ganz neue und nicht einfache Situation:

Ja der Anfang ist immer der Schwerste, die ersten Monate sind bei allen nie einfach. Homeschool ist so anders als der Schulbetrieb in der Volksschule. Man kann nicht die öffentliche Schule in die eigenen Wohnstube kopieren. Für die Kinder braucht  das eine Eingewöhnungsphase von einigen Monaten, wo man einfach kleine Schritte aufs Mal vorwärts gehen sollte und dann langsam mehr dazunehmen, bis sich alles einpendelt.
 

 

Aemtli / Organisation des Alltags als Mutter und Lehrerin

2009 hatten wir nur den Aeltesten aus der Schule genommen, 2010 kamen dann die andern zwei hinzu.

Die ersten ein oder zwei Wochen haben wir v.a. Haushalt eingeübt, Aemtli verteilen (alles rund um die Küche), dazu hatte jedes noch ein Spezialjöbbli wie Wäsche helfen, beim Kochen helfen, Ghüddertour etc.  Das pendelte sich schnell ein und so wusste jedes Kind, was es jeden Morgen zu tun hatte und ich musste nicht immer wieder Aemtli verteilen.  Das gab auch mir Entlastung, sie halfen mir am Morgen 15 Min und so schafften wir zu viert in kurzer Zeit, wofür ich sonst 1 h gebraucht hätte. 

 

 

Lesen

Als zweites nahmen wir das Lesen hinzu. Alle hatten Probleme mit Laut- und Deutlichlesen und mit Orthografie. So haben wir von den Sommer- bis zu den Herbstferien als Schwerpunkt v.a. gelesen und Gut 1 (Rechtschreibeprogramm) gemacht.

Infos zu Gut 1 hats auch ganz unten auf dieser Seite.

 

Motivation

Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist nebst Wissensvermittlung im Homeschooling die Motivation.

Ohne Motivation geht s nicht. In der Schule ist der Druck der Noten da, deshalb wird gelernt. Daheim hat es meist keine oder nicht so viele Noten, deshalb braucht es die Motivation, um voranzukommen.

Ein Kind, das zuvor in der Volkschule war, braucht oft einige Wochen oder Monate bis es die Umstellung ins Homeschooling schafft, bis die Motivation, die Lernfreude, die Freude am Entdecken wiederkommt...

In dieser Phase habe ich gabenorientiert gearbeitet: Ein Kind hat dem Büsi vorgelesen,  ein Kind hat gern Klavier geübt und gespielt und konnte sich so entspannen, zur Ruhe kommen und wieder mit Freude lernen, ein anderes brauchte die Hängematte, um schaukelnd zu lesen, ein anderes hat gerne gekocht und gebacken (da kann man eine Menge über kg/g und l/dl lernen oder auch über Mengen/Proportionen), ein anderes hat immer Kerne und Samen gesammelt und alles mögliche in Töpfe oder den Garten gepflanzt (er lernt nun Landschaftsgärtner), ein anderes brauchte ein Stück Holz oder ein Stecken, um  daraus mit dem Taschenmesser was zu "werkeln" (dieses lernt jetzt begeistert Schreiner). Ein anderes "schrüblet u chnüblet" gerne, baut mit Stokys, mit Solarzellen und Elektrobaukästen. Dies alles gehört doch auch "zur Schule" und lässt sich nicht so ohne Weiteres als "Fach" in den Stundenplan einplanen, ich sage dem einfach fächerübgreifendes Lernen im Alltag.

Die meisten unserer Kinder sassen nicht gerne still am Tisch und waren noch weniger gern mit Bleifstift und Papier beschäftigt, also musste man sich auch da andere Möglichkeiten ausdenken, um zu lernen. 

Eine motivierte Mutter wird herausfinden, was das Kind gerne mag und wie es das Kind seinen Gaben entsprechend wieder aus dem Busch klopfen kann.

 

Freude am Lernen ist die Voraussetzung, dass Wissensvermittlung auf fruchtbaren Boden fällt.

Noch heute wenn ich merke, da geht nichts mehr, es kommt nicht mehr an, es ist müde.... , dann hilft ein Spaziergang draussen, oder das Musizieren und Singen.

 

Nun kamen mehr und mehr auch die andern Fächer hinzu: V.a. Mathematik, Musik, Englisch (Französisch und NMM hatten die Schwiegereltern bereits übernommen).

Am Nachmittag die einfacheren Fächer wie Zeichnen, Werken, Sport, Musik, Aktivitäten ausser Haus.

 

Es gibt auch Familien, die von einem Kanton in den andern ziehen, um homeschoolen zu dürfen. Andere ziehen vom Ausland in die Schweiz, andere als Auslandschweizer irgendwohin, alles nicht einfache Startsituationen.

Lassen sie sich als Familie Zeit, sich einzugewöhnen und sich auf diese neue Situation einzustellen. Lernen Sie zuerst den Alltag und das Alltägliche in den Griff zu bekommen und nachher kommt alles schön der Reihe nach.

Fangen Sie mit den Hauptfächern an: Deutsch und Rechnen.

Dann nehmen Sie immer mehr andere Fächer hinzu und lassen Sie dem Kind genügend Zeit, seine kreativen Fähigkeiten auszukundschaften und auszuüben. Dann wird es wieder lernfreudiger, motivierter und zufriedener.

 

Ich mache meist Doppelstunden, manchmal arbeiten wir sogar den ganzen Morgen am gleichen Thema.

Einzelstunden (Stundenplanwwechsel nach jeder Lektion) machte ich nie. Ich finde das sehr anstrengend für Mutter und Kind.

 

Meistens arbeiten wir nach einem Wochenplan:

Plane ca. 4-5 Std Deutsch und 4-5 Std Math als Hauptfächer. Das Kind (das nun an Homeschool gewöhnt ist), kann dann mitentscheiden, was mache ich zuerst. Ende Woche sollte dann einfach alles fertig sein. Es lernt so auch, seine Zeit einzuteilen. Es weiss, beides kommt dran und überlegt sich: mache ich zuerst mein Lieblingsfach, oder das was mir mehr Mühe macht .... das andere kommt dann auf jeden Fall auch noch dran! :-)

 

Der Morgen verläuft mit Planung, der Nachmittag ist freier:  Musizieren, Basteln, Werken, Sport, Musikstunden, Kinderchor....

 

Kurz zusammengefasst:

Konzentriert euch, besonders am Anfang, auf die Hauptfächer wie  Lesen und Schreiben lernen und Rechnen.

Geht in die Bibliotheke und lest euch was Spannendes aus,

Bücher mit Bildern ziehen immer!

Oder in die Brockenstube, auch dort gibts günstige Bücher oder unter im Internet unter www.ricardo.ch oder www.buch.ch.

 

Unternehmt etwas, was den Kids Freude bereitet:

In die Natur gehen, in den Wald, in ein Museum, in ein Freizeithaus oder Werkstatt, auf den Vita-Parcours.... Freude wirkt enorm motivierend - und raus aus dem Haus tut allen gut! :-)

 

 

 

 

 

Was ich zu Beginn als erstes kaufen würde...und auch heute nicht mehr hergeben würde...

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Gut 1 und Gut 2 (für Deutsch Rechtschreibung)

Man kann es in einer Download-Version einige Tage testen

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Oder die CD bestellen. Eine lohnenswerte Investition!

 

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